Altweiber in Ottenstein




In der Session 1975/1976 wurde der Altweiber Karneval in Ottenstein gegründet. In dem Jahr war Christa Upgang Prinzessin Maria Herbers hielt die erste Ansprache. Das Orgateam bestand aus Gertrud Gerdes, Christa Upgang, Annemarie Höllmann und Marlies Banken.

Aus einer Laune heraus trafen sich einige Frauen, um auch  „etwas Ähnliches“ wie in Stadtlohn auf die Beine zu stellen. Per Zeitungsanzeige wurde verkündet, dass alle interessierten Frauen herzlich zum Bülten eingeladen sind. Bis alles stand, gab es dort drei Treffen. Bei jedem Treffen, kamen mehr Frauen, die den großen Tag feuchtfröhlich mitplanten.

Es wurden große Bilder und Transparente gemalt, um die Gäste aus den umliegenden Orten zu begrüßen. Diese Werbung wurde am Abend vor Altweiber an den Ortseingängen aufgehängt und über die Straße gespannt. Am Anfang traf man sich in der Gaststätte Rühl und ging dann zur Volksbank.

Der erste Umzug

Ca. 2 Jahre später gab es den ersten Umzug mit Musikkapelle und das Treffen fand im Bülten statt. Es waren schon Hunderte, die auch aus den Nachbargemeinden (Lünten, Alstätte, Vreden, Ammeloe, Wessum…) anreisten.

Die Kneipen waren brechend voll und für manche Frauen, wären stumpfe Scheren sicher nicht von Nachteil gewesen. Es blieb nicht nur beim Schlips abschneiden, sondern auch Schnürsenkel und Oberhemden wurden zerschnitten.

Sturm aufs Rathaus

Im Jahr 1983 wurde (zum einzigen Mal) das Rathaus in Ahaus gestürmt. Es war eine ganz spontane Aktion. Van de Maat war seinerzeit noch in der Nähe vom Rathaus und somit mussten Ahauser „Wurzeln mit Grün“ als Orden dienen. Die Sektretärin der Stadt Ahaus hat vergebens versucht, die „alten Weiber“ von Ottenstein aufzuhalten, die direkt in eine Ratssitzung platzten und die Herren mit Schnaps & Co überraschten.

Damals wie heute

Bis heute hat sich an der Tradition nichts geändert. Die feierwütigen Frauen treffen sich beim Bülten, um dann in einem Umzug mit der Musikkapelle ins Dorf zu ziehen. Der Unzug ist eine Augenweide. Das muss man einfach gesehen haben. Farbenfroh und fantasievoll gekleidete Närrinnen zieht es gutgelaunt in den Ortskern.

Dort hält der Bürgermeister eine Ansprache, bevor die Prinzessin ihre elf närrischen Paragraphen verkündet und die Stadtgewalt übertragen bekommt. Natürlich werden dann die Schlipse vom Bürgermeister, Prinzen, Präsidenten usw. abgeschnitten. Nach einer gemeinsamen Gesangseinlage werden die Banken gestürmt und die Frauen ziehen durch die Kneipen.